Notfall

Neurologie

Die Neurologie befasst sich im Speziellen mit Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven sowie der Muskulatur. Im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen wurde dieses Fachgebiet 2015 als Teilbereich in der Inneren Medizin neu etabliert und sukzessive ausgebaut.
Neben der Erhebung der bisherigen Krankengeschichte (Anamnese) führt der Neurologe die klinische Untersuchung von Hirnnerven, der Muskelkraft, Sensibilität, Reflexe, Koordination/Gleichgewicht und dem Gangbild durch. Die Diagnostik erfolgt dabei mit folgenden Verfahren:

  • Elektroenzephalografie – EEG (Ableitung der Hirnströme)
  • Elektromyographie – EMG (Ableitung der Muskelströme)
  • Messung der Nervenleitgeschwindigkeit – NLG
  • Evozierte Potentiale – EP (Messung der sensiblen Bahn, der Hörbahn, der Sehbahn sowie der motorischen Bahn)
  • Duplex-Sonographie (Ultraschall der Hirngefäße innerhalb und außerhalb des Schädels)
  • Lumbalpunktion – LP (Untersuchung des Hirn-/Nervenwassers auf entzündliche Erkrankungen)
  • Fiberendoskopische Schluckuntersuchung – FEES

Typische Erkrankungen, die in diesen Fachbereich diagnostiziert und behandelt werden sind Hirnblutungen, Epilepsie, M. Parkinson, Erkrankungen von peripheren Nerven wie z. B. das Karpaltunnelsystem, weitere Krankheiten wie z. B.  Multiple Sklerose und Tumore. Aber auch Kopfschmerzen, Schwindel und Bandscheibenerkrankungen können ein Fall für den Neurologen sein.

Die bekannteste und häufigste Erkrankung ist aber wohl der Schlaganfall, der plötzlich und unerwartet auftritt. Dabei wird die Durchblutung im Gehirn durch ein verstopftes Blutgefäß oder eine Einblutung gestört und führt so zur Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Innerhalb kürzester Zeit können so Funktionen im Gehirn beeinträchtigt werden und Nervenzellen absterben. Im schlimmsten Fall kann ein Schlaganfall tödlich enden. Daher ist die schnellstmögliche Versorgung des Patienten/der Patientin sehr wichtig. Typische Symptome sind  Lähmungen,  Taubheitsgefühle, Seh- sowie Sprechstörungen, ein hängender Mundwinkel sowie Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Besteht der Verdacht eines Schlaganfalls, sollte sofort der Notarzt alarmiert werden: Denn jede Minute zählt!

Zur optimalen Versorgung von Schlaganfallpatienten wird im Kreiskrankenhaus Schrobenhausen im Frühjahr 2017 eine Schlaganfallüberwachungsstation, eine sog. Stroke Unit light, eingerichtet. Hier ist eine spezialisierte Behandlung und Überwachung der Patienten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr gewährleistet.