Notfall

EndoProthetikZentrum EPRD

Seit Juli 2014 ist das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen erfolgreich als EndoProthetikZentrum zertifiziert. Die vorgegebenen Qualitätsanforderungen der Fachgesellschaften bei der Implantation von künstlichen Hüft- und Kniegelenken werden somit erfüllt.

Beweglichkeit bis ins hohe Alter – wer wünscht sich das nicht? Durch verschiedene Erkrankungen der Gelenke kann es aber zu Beeinträchtigungen und Schmerzen kommen. Arthrose ist in diesem Zusammenhang die am häufigsten gestellte Diagnose. Dabei kommt es durch die Zerstörung der Knorpelschicht zum Gelenkverschleiß, der je nach Schweregrad erhebliche Beschwerden verursachen kann. Meist betroffen sind die Knie- und Hüftgelenke. Da sich der Gelenkknorpel nicht erneuert, kommt es zu irreparablen Schäden, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich mindert. In diesen Fällen entscheiden sich die Patienten nach eingehender Beratung oft zu einem Gelenkersatz, um weiterhin unbeschwert am Leben teilhaben zu können.

In Deutschland werden jährlich rund 400.000 Kunstgelenke eingesetzt. Dieser Eingriff stellt damit eine der am häufigsten durchgeführten Operationen dar. Um die bestmögliche Behandlungsqualität zu erreichen, wurden hierfür von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie weiteren Fachgesellschaften Qualitätskriterien definiert, die im Rahmen der Zertifizierung als EndoProthetikZentrum geprüft werden. Wesentliche Punkte sind hierbei u. a. die fachübergreifende Organisation der Behandlung im Haus, die intensive Einbindung und Begleitung des Patienten, eine ausführliche Kommunikation mit den Betroffenen und die engagierte Aus- und Weiterbildung aller am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen. Alle Kriterien zielen darauf ab, eine möglichst hohe Patientensicherheit zu erreichen. Das EndoProthetikZentrum Schrobenhausen hat die jährliche Überprüfung dieser hohen Ansprüche immer voll erfüllt.

Das Leistungsspektrum des EPZ umfasst die Versorgung mit Prothesen der Knie- und Hüftgelenke sowie auch der Schulter. Hierzu stehen moderne Implantate für alle Versorgung zur Verfügung. So kommen im Bereich des Hüftgelenks bei jüngeren Patienten schenkelhalserhaltende Kurzschaftprothesen zum Einsatz. Bevorzugt werden zementfreie Hüftimplantate verwendet. Bei nicht ausreichender Knochenstärke stehen zementierten Prothesen im Einzelfall bereit.

Für die Versorgung von Kniearthrosen können, je nach Ausprägungsgrad der Arthrose sog. Schlittenprothesen ( Prothesen nur für eine Hälfte des Gelenks ) oder Vollprothesen verwendet werden. Bei Vorliegen einer Metallallergie (mit Testung durch einen Hautarzt auf Chrom- und /oder Nickelallergie) werden antiallergische Prothesen implantiert.

Auch bei Problemen mit Prothesen, wie z.B. einer Lockerung oder Infektion steht Ihnen das EPZ als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir passen unser Vorgehen bei solchen unerwünschten Vorfällen immer den aktuellen Richtlinien der Fachgesellschaften an und sind dadurch immer auf dem neusten Stand der Forschung. Falls notwendig führt das EPZ Schrobenhausen Wechseloperationen sowohl von Hüft- als auch Kniegelenksprothesen regelhaft durch.

Bereits seit 2013 nimmt das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen am Endoprothesenregister Deutschland teil. Ziel ist es hierbei, Daten über erfolgte Eingriffe zu sammeln. So können die Behandlungsergebnisse langfristig analysiert und die Qualität der eingesetzten Implantate beurteilt werden. Die Haltbarkeit der Produkte hat sich im Laufe der Jahre bereits erheblich gebessert, dennoch ist es sinnvoll, eine Langzeitbeobachtung durchzuführen, um die Zahl der Wechseloperationen noch weiter zu senken. Gerade bei Patienten, die unter 65 Jahre alt sind, ist der Anspruch an die Lebenszeit und die Stabilität der Implantate hoch.

Die Betroffenen profitieren, neben der Weiterentwicklung der Produkte und der Einhaltung der hohen Qualitätsstandards, aber auch vor allem durch die Erfahrung und Routine der Operateure, die Patienten vor einem Eingriff individuell beraten und ihr Wissen gerne an Interessierte weitergeben.